USA - Rassestandard des Shetland Sheepdog
(Übersetzung von Ralf Dörflinger)
Allgemeine Erscheinung
Vorwort: Der Shetland Schäferhund, sowie der Collie, dessen Spuren auf den
Collie von Schottland zurückführen, der ehemals zu den Shetland Inseln
exportiert wurde und dort mit kleinen, intelligenten, langhaarigen Rassen
gekreuzt wurde, erfuhr eine Verminderung der Proportionen. Nachträglich wurden
sie von Zeit zu Zeit mit Collies gekreuzt. Diese Rasse trägt jetzt das gleiche
Verhältnis in Größe und allgemeinem Aussehen zum orginalem Collie, wie das
Shetland Pony zu einigen der größeren Rassen der Pferde. Obgleich die
Ähnlichkeit zwischen dem Shetland Schäferhund und dem originalem Collie
gekennzeichnet sind, gibt es Unterschiede, die bemerkt werden müssen. Der
Shetland Schäferhund ist ein kleiner, aufmerksamer, stark felliger und
langhaariger Arbeitshund. Er muß kehlautig, beweglich und stark sein. Das Profil
sollte so symmetrisch sein, daß kein Teil aus dem Ganzem heraus sticht. Rüden
sollten männlich aussehen; Hündinnen weiblich.
Größe, Proportionen, Wesentliches
Der Shetland Schäferhund sollte zwischen 13 (33)und 16 (40) Zoll (cm) an der
Schulter gross sein. Anmerkung: Die Grösse wird durch eine senkrechte Linie vom
Boden bis zu der Oberseite der Schulterblätter festgestellt, während der Hund in
seiner natürlichen Haltung ist und beide Vorderbeine auf der Messlinie stehen.
Disqualifikationen: Alle Grössen unterhalb oder über der gewünschten Höhe sollen
vor dem Ausstellungsring disqualifiziert werden. Im gesamten Aussehen sollte der
Körper gemäßigt lang aussehen,von der Schulterverbindung bis zum Ischias
(hinterer Teil des Beckenknochens) gemessen, aber viel dieser Länge liegt
wirklich an der korrekten Winkelung und an der Breite der Schultern und des
Hinterteils, da die Rückseite selbst verhältnismässig kurz sein sollte.
Kopf
Der Kopf sollte fein (kultiviert,gewählt) sein und die Form von der Oberseite
oder der Seite betrachtet, sollte ein langer, stumpfer Keil sein, der sich etwas
von den Ohren zu der Nase zuspitzt.
Ausdruck: Konturen und das Meißeln des Kopfes, die Form, der Satz und der
Gebrauch der Ohren, die Plazierung und die Farben der Augen müssen so
kombinieren, dass sie einen Ausdruck produzieren. Normalerweise sollte der
Ausdruck aufmerksam, freundlich, intelligent und fragend sein. In Richtung zu
den Fremden sollten die Augen wachsam und reserviert schauen, aber keine Furcht
zeigen.
Augen sind mittlere Größe mit dunklen mandelförmigen Kränzen und sitzen etwas
schief im Schädel. Die Farbe der Augen müssen dunkel sein mit Blau oder
marmorisiert dunkel sein, welches allerdings nur bei blue merles zulässig sind.
Fehler: hell, rund, zu groß oder zu klein.
Vorstehende Ohren. Kleine und bewegliche Ohren, hoch angesetzt, die sich ¾
aufrichten wobei die Spitzen nach vorne brechen. In der Ruhestellung falten sich
die Ohren in der Länge und liegen auf dem Kragen. Fehler: Sitzen zu tief.
Hündisch, zu spitz, verschlagene oder verdrehte Ohren. Zu dickes oder zu dünnes
Leder.
Schädel und Schnauze: Die Oberseite des Schädels sollte flach sein und keinen
Vorsprung am Scheitel (die Oberseite der Schädelplatte) zeigen. Die Backen
sollten flach sein und sich in eine wohl gerundete Schnauze einfügen. Schädel
und Schnauze sollten von der gleichen Länge sein, wobei das Gleichgewicht die
innere Ecke der Augen sind. Im Profil ist die obere Linie des Schädels parallel
der oberen Linie der Schnauze, aber auf einer höheren Fläche durch das
Vorhandenseins eines geringfügigen aber definitiven Stop. Die Kiefer sind sauber
und kraftvoll. Der tiefe aber gut entwickelte Unterkiefer, ist am Kinn gerundet,
und verlängert sich bis auf die Unterseite des Nasenloches. Nase muß schwarz
sein. Lippen fest. Obere und unterere Lippen müssen sich treffen und vollständig
drum herum zusammen passen. Zähne müsse eben und gleichmäßigen Abstand haben.
Scherenbiss.
Fehler: Zweiwinkliger Kopf. Zuviel Anschlag oder kein Anschlag. Überfüllung
unter, zwischen oder über den Augen. Vorstehender Scheitel. Gewölbter Schädel.
Hervorstehende Backenknochen. Schnippische Schnauze. Kurz, zurück tretender oder
flacher Unterkiefer durch fehlende Breite und Tiefe. Unebene (hervorstehend oder
unterstehend), vermißte oder gekrümmte Zähne. Sichtbare Zähne, wenn Maul
geschlossen ist.
Schulter, Haltung, Körper
Schultern sollten muskulös und gewölbt sein, sowie genügender Länge, um den Kopf
stolz zu tragen.
Fehler: Zu kurz und dick.
Der Rücken sollte gerade und muskulös sein. Die Brust sollte tief sein, der
Brustkorb reicht bis zum Ellenbogen. Die Rippen sollten eine gute Wölbung haben,
aber an der unteren Hälfte abgeflacht um freien Gang des Vorderbeins und der
Schulter zu erlauben. Bauch gemäßigt zurückgestrichen. Fehler: Rücken zu lange,
zu kurz, schwankend oder gekrümmt. Faßrippen. Abgeschlagene Seite. Schmale oder
geschwollene Brust.
Es sollte ein leichter Bogen an der Lende sein und die Kruppe sollte sich nach
hinten leicht neigen. Das Hüftbein (Pelvis) sollte in einem 30 Grad Winkel zur
Wirbelsäule sein.
Fehler: Kruppe stärker als der Widerrist. Kruppe zu gerade oder zu steil.
Der Schwanz sollte lang genug sein, damit, wenn er am rückseitigen Rand der
Hinterbeine gelegt wird, der letzte Wirbel das Sprunggelenk erreicht. Das
Endstück des Schwanzes im Ruhezustand ist gerade abwärts oder in einer
geringfügigen Aufwärtskurve. Wenn der Hund aufmerksam ist, hebt er das Endstück
normalerweise an, aber es sollte nicht nach vorne über den Rücken gebogen sein.
Fehler: Zu kurz. Am Ende verdreht.
Vorderteil
Von dem Widerrist sollten sich die Schulterblätter in einem 45-Grad-Winkel zu
den Schulterverbindungen vorwärts und abwärts neigen. Am Widerrist werden sie
nur durch die Wirbelsäule getrennt, aber sie müssen sich außerhalb genug neigen,
um den gewünschten Ursprung der Rippe unterzubringen. Der obere Arm sollte das
Schulterblatt so verbinden, dass er fast einen rechten Winkel bildet.
Ellenbogengelenk sollte vom Boden und vom Widerriste gleich weit entfernt sein.
Die Vorderbeine, sollten von allen Winkeln aus gesehen, muskulös und sauber und
von starkem Knochenbau sein. Die Läufe sind sehr stark, sehnig und flexibel.
Afterkrallen können entfernt werden. Fehler: unzulänglicher Winkel zwischen
Schulter und oberem Arm. Oberer Arm zu kurz. Mangel an Außensteigung der
Schultern. Lose Schultern. Drehen in oder aus dem Ellenbogen heraus. Gekrümmte
Beine. Leichter Knochenbau. Füße sollten oval und kompakt mit den Zehen sein,
ausserdem gut gewölbt und fest zusammen passen. Fussballen tief und haltbar,
Nägel hart und stark. Fehler: Füße innen oder heraus drehend. Spreitzfüsse,
Hasenfüsse, Katzenfüsse.
Hinterteil
Die Oberschenkel sollten deutlich erkennbar und muskulös sein. Der
Schenkelknochen sollte genauso im rechten Winkel am Becken stehen, wie der
vordere Arm am Schulterblatt. Unterschenkelknochen sind mit dem
Oberschenkelknochen verbunden und sollten am Kniegelenk deutlich gewinkelt sein.
Die gesamte Länge des Unterschenkelknochens sollte mindestens der Länge des
Schenkelknochen entsprechen oder es etwas überschreiten. Kniegelenk sollte
deutlich, eckig, sehnig sein mit gutem Knochenbau und starken Bändern. Aus allen
Winkeln gesehen sollte das Knie (metatarsus) sollte kurz und gerade sein.
Afterklaue sollte entfernt werden. Fehler: zu schmale Schenkel. Kuhhässigkeit.
Knie nach aussen versetzt. Schlecht definiertes Kugelgelenk.
Fell
Es sollte ein Doppelfell sein, wobei das Aussenfell aus langem, geradem und
rauhem Haar besteht, und das Unterfell kurz, pelzartig und so dicht ist, dass es
dem ganzem Fell die "standoff" Qualität gibt. Das Haar auf dem Gesicht, an den
Ohrspitzen und den Füßen sollte glatt sein. Mähne und Kragen sollten reichlich
vorhanden sein und besonders eindrucksvoll bei den Rüden sein. Die Vorderbeine
sind gut gefiedert, ebenso wie die Hinterbeine, aber glatt am Sprunggelenk.
Übermässiges Haar am Schwanz. Anmerkung: Überflüssiges Haar auf Ohren, Füßen und
auf Sprunggelenken soll für den Ausstellungsring getrimmt werden. Fehler: Zu
kurzes oder flaches Fell, ganz oder teilweise; wellig, lockig, weich oder
seidig. Mangel am Unterfell. Glattfellige Tiere.
Farbe
Schwarz, Bluemerle und Zobel (Bereich von gold bis mahagoni); gekennzeichnet mit
unterschiedlichen Mengen Weiß und/oder braun. Fehler: Rostiges in einem
schwarzem oder blauem Fell. Ausgewaschene oder entartete Farben, wie bleicher
zobel und verblassenes blau. Die Einfarbe eines blue merles ist ohne silbrig
oder mamorisierte und generel als eine verblassene oder verwaschene Tricolor.
Auffallende weiße Körperpunkte. Tiere mit mehr als 50 Prozent Weiß werden streng
bestraft oder von jeglichem Wettbewerb ausgeschlossen. Disqualifiziert: Scheckig
Gang
Der trottende Gang des Shetland Schäferhundes sollte mühelose Geschwindigkeit
und Geschmeidigkeit bezeichnen. Er sollte nicht ruckhaftig, weder steif,
gestelzt, noch mit auf und ab Bewegungen sein. Der Schwung sollte vom Hinterteil
kommen, richtig und gerade, abhängig vom korrektem Winkel, Muskulatur und Bänder
des gesamten Hinterteils erlauben dem Hund mit dem Hinterfuß seinen Körper gut
zu erreichen und sich so vorwärts zu bewegen. Die Reichweite des Ganges des
Vorderbeins ist abhängig vom richtigem Winkel, Muskulatur und Bänder des
Vorderviertels, zusammen mit der richtigen Breite des Bustkastens und der Aufbau
der Rippen. Der Fuß sollte nur soweit angehoben sein, dass er den Boden nicht
berührt, während das Bein vorwärts schwingt. Von vorne gesehen, sollten beim
Gehen Vorderbeine und Hinterbeine fast Senkrecht zum Boden sein, beim langsamen
Trab leicht nach innen, bis bei schnellem Rennen die Füße immer mehr nach innen
gehen, bis die Spur zwei parallele Linien an der äusseren jeweiligen Seite der
Mittellinie zeigt. Auf keinen Fall dürfen sich die Füsse überkreuzen oder das
Gewicht sich von Seite zu Seite werfen. Fehler: steife, kurze Schritte, oder
abgehackte, stoßartige Bewegungen. Affiges Schreiten, oder einem auf und ab
Hopfen oder ein Schaukeln des Körpers von Seite zu Seite (häufig irrtümlich
bewundert als "tänzelnder Gang" aber zulässig in den jungen Welpen). Das Anheben
der vorderen Füße wie ein Droschkenpferd, ergibt ein Verlust in der
Geschwindigkeit und der Energie.
Temperament
Der Shetland Schäferhund ist sehr treu, liebevoll und entgegenkommend zu seinem
Herrchen. Jedoch ist er gegenüber Fremden reserviert, fürchtet sich aber nicht
oder gibt sich kriechend beim Vorzeigen im Ausstellungsring. Fehler:
Schüchternheit, Furchtsamkeit oder Nervosität. Eigensinn, Schmissigkeit oder
schlechte Laune.
Punktewertung
Allgemeine Erscheinung | ||
Symmetrie | 10 | |
Fell | 5 | 25 |
Kopf | ||
Schädel und Haltung | 5 | |
Schnauze | 5 | |
Augen, Ohren und Ausdruck | 10 | 20 |
Körper | ||
Nacken und Rücken | 5 | |
Brust, Rippen und Rock | 10 | |
Lende, Kruppe und Schwanz | 5 | 20 |
Vorderteil | ||
Schultern | 10 | |
Vorderbeine und Füsse | 5 | 15 |
Hinterteil | ||
Hüfte, Ober- und Unterschenkel | 10 | |
Kniegelenk und Füße | 5 | 15 |
Gang | ||
Geschmeidigkeit und Mangel an überflüssiger Bewegung beim Laufen | 5 | 5 |
TOTAL 100 |
Disqualifikationen
- Höhe unter oder über der vorgeschriebenen Norm: 13 (33) und 16 (40) Zoll (cm)
- Scheckige Farben
Anerkannt: 12. Mai 1959
Erneuert: 18. Juli 1990