Der Skeltettkopf eines Shelties
Zahnchema des Hundes
Zahn
In einer Zahnreihe
angeordnetes, sich zweimal bildendes Körperorgan,
bei Haustieren mit den Hauptfunktionen Nahrungszerkleinerung und Verteidigung.
Anhangsgebilde der Haut, bestehend aus Schmelz, Dentin, Zement und Zahnmark
(Pulpa).
Zahnabszess
Aus der Entzündung eines
Zahnes hervorgehende Schwellung unterhalb des Auges beim Hund,
deren erfolgreiche Therapie neben der Behandlung des Abszesses
eine Sanierung des im Zahn ablaufenden Prozesses,
u.U. sogar seine Extraktion, voraussetzt.
Zahnachse
Zahnlängsachse,
Zentralachse; räumliche Verbindungslinie zwischen der Wurzelspitze
und der Mitte der Schneidekante bei einwurzeligen bzw. zwischen der
Wurzelgabelung (Bifurkation)
und der Mitte der Schneidekante oder Kaufläche bei mehrwurzeligen Zähnen
(anatomische Zahnachse).
Die funktionelle Zahnachse bezeichnet in einem Kräftediagramm die virtuelle
Linie,
bei welcher unter Druck die meisten Sharpey-Fasern angespannt werden.
Zahnavulsion
In der Regel traumatisch
bedingtes (Autounfälle, Beißereien) Herausreißen eines Zahnes aus seiner
Alveole.
Hierbei können Alveolenteile am avulsierten Zahn anhaften bleiben.
Nach Wurzelbehandlung kann eine Replantation unternommen werden,
wenn die Wurzelhaut noch in entsprechendem Zustand ist.
Zahnbelag
Oberbegriff für
Verunreinigungen auf der Zahnoberfläche und dem Zahnfleischrand,
unterschieden in weiche und harte Zahnbeläge.
Harte Beläge sind Konkremente und Zahnstein, weiche Beläge (Plaque) bestehen zu
80% aus Bakterien.
Daneben gibt es Verfärbungen durch Futtermittel.
Zahnbeweglichkeit
Bedingt durch seine
federnde Aufhängung des Zahnes besteht eine physiologische Beweglichkeit,
die Kaukräfte und Traumata impulsartig auffängt.
Bei der Zahnlockerung durch Substanzverlust im Zahnbett oder
traumatische Einflüsse liegt eine pathologische Beweglichkeit vor.
Zahnbewegungen
Therapeutische
Zahnbewegungen in der Kieferorthopädie werden in
kippende Bewegungen der Krone oder Wurze (Torque),
körperliche Zahnbewegung im Sinne einer parallelen Verschiebung von Wurzel und
Krone (Translation),
Verschiebung in vertikaler Richtung (Extrusion und Intrusion)
oder Drehbewegung (Rotation) unterteilt.
Zahnbogenlänge
Länge des Zahnbogens aller vorhandenen Zähne.
Zahnbreite
Größte Breite der
Zahnkrone.
Breite Schneidezähne sind statistisch signifikant mit breiten Prämolaren und
Molaren gekoppelt.
Die Zahnbreite ist genetisch determiniert.
Zahnbürste
Reinigungsinstrument zur Reinigung der Zähne
Zahndurchbruch
Durchbruch der Milchzähne in der 5.-7. und der bleibenden Zähne ab dem 4.b Lebensmonat.
Zahndysplasie
Fehlbildung einzelner
oder mehrerer Zähne, i.d.R.
genetisch bedingt oder Folge schwerer systemischer Erkrankungen.
Zahnelongation
Hochwachsen des
durchgebrochenen Zahnes im Verlauf seiner Entwicklung wie auch
kieferorthopädische Maßnahme, einen Zahn durch Extrusion weiter aus seiner
Alveole herauszuziehen
und ihn dadurch zu verlängern.
Zahnengstand
Crowding, v.a. im
Zusammenhang mit nicht ausreichenden Kieferbogenlängen
auftretende Stellungsanomalie an sich gesunder, normal großer Zähne.
Da Zahnform und -größe und Kieferform und -größe durch verschiedene Erbanlagen
vermittelt werden,
sind bei geringen Kieferbogenlängen Kulissenstände und Rotation von zähnen nicht
selten.
Bei solchen Gebissen stellen sich häufig enudierte Wurzel, eine gestörte
Selbstreinigung
und letztendlich Entzündungen mit frühem Zahnverlust ein.
Zahnentwicklungsstörungen
Genetisch bedingte
Entwicklungsstörungen kommen im Gegensatz zu erworbenen Störungen
meist generalisiert im Milchzahn- und bleibenden Gebiss vor.
Es werden Störungen der Schmelzbildung, Dentibildung und kombinierte Störungen
von
Schmelz, Dentin und Pulpa beschrieben.
Erworbene Störungen gehen auf äußere Störungen
vereiterte Milchzähne, Zahnunfälle, Medikamente, Mangelerkrankungen,
Infektionen oder schwere systemische Erkrankungen zurück.
Zahnfehlstellung
Fehlstellung von Zähnen
Zahnfleischrückgang
Folge einer Periodontitis, Parodontose.
Zahnfleischwucherung
Zubildung am Zahnfleisch, gutartige oder bösartige Tumore.
Zahnformel
Formelhafte Beschreibung
der Anzahl und Funktion der Zähne,
entweder durch Abkürzung, z.B. P1 für den ersten Prämolar, oder Numerierung.
Am gebräuchlichsten ist in der Tierzahnheilkunde das dreistellige System nach
Triadan,
z.B. 104 für den rechten oberen Eckzahn.
Zahnfraktur
Zahnunfall; Bruch,
Anbruch oder Abbruch einer Zahnkrone, Zahnwurzel
oder von beiden Teilen durch Gewalteinwirkung bzw. während der Extraktion eines
Zahnes.
Brüche können auch unvollständig (Riss) oder
ohne räumliche Entfernung (Dislokation) der Bruchstücke ablaufen.
Zahnfüllung
Behandlung eines Zahnes mit Füllmaterialien mit dem ziel seiner Erhaltung
Zahnhalskaries
Karies im Bereich des Zahnhalses
Zahnhalteapparat
Summe der den Zahn
verankernden Strukturen;
Desmodont, Zahnzement, Alveole und Zahnfleisch.
Zahnkeim
Bezeichnung für den sich
im Kiefer entwickelnden Zahn,
dessen Krone zwar schon ausgebildet,
dessen Wurzelwachstum aber noch nicht abgeschlossen ist.
Zahnkeimentzündung
Nur selten hämatogen
(über den Blutweg) auftretende Entzündung des Zahnkeimes.
Meistens liegt eine Verletzung des darüber liegenden Milchzahnes oder eine
Unfallverletzung vor.
Durch die Entzündung wird der Zahnkeim erheblich geschädigt,
der später durchbrechende Zahn erleidet in den meisten Fällen große Schäden.
Zahnkeimverlagerung
Verlagerung des
Zahnkeimes an eine andere Stelle im Kiefer,
meist schon embryologisch verursacht, seltener durch ein Milchzahntrauma.
Die Folge ist der Durchbruch des Zahnes an einer falschen Stelle
innerhalb oder außerhalb der Zahnreihe oder dessen Retention.
Zahnknirschen
Vor allem nachts festes
Zusammenbeißen der Zahnreihen ohne Futter,
kann zu erheblichen Schädigungen führen.
Zahnkürzung
Bei Nagern häufig
notwendige Maßnahme im Rahmen der Behandlung von
Fehlstellungen oder der Folgen von Zahnverlust.
Bei sogenannten "Kampfhunden" nicht tierschutzgerechte Maßnahme zu deren
Entwaffnung.
Zahnlockerung
Abnorm erhöhte
Zahnbeweglichkeit, ausgelöst durch den Abbau des Kieferknochens,
entzündliche Prozesse in der Wurzelhaut oder an der Wurzelspitze,
durch große Zyste, Tumoren oder ein Trauma.
Zahnlücke
Natürliche oder
krankhafte Veränderung am Kiefer,
bedingt durch verschiedene umstände wie nicht angelegte Zähne
(Zahnunterzahl) Zahnwechsel, Zahnextraktion oder
traumatischen Zahnverlust oder Retention von Zähnen.
Zahnluxation
Lockerung eines Zahnes in seiner Alveole.
Zahnmissbildung
Fehlbildung eines Zahnes in Anzahl, Form oder Struktur
Zahnpasta
Zahnreinigungshilfe mit
Geschmacksanteilen und
einem Scheuerkörper zur Verbesserung des Reinigungseffektes
Zahnpflegeprodukte
Zur Verfügung stehen
abrasive Futtermittel zur Zahnreinigung,
Reinigungsstreifen, die ähnlich Kaugummi sehr lange zerkaut werden müssen
und teilweise zur Wirkungsverstärkung Enzyme enthalten,
Zahnpasten speziell für Haustiere, Zahnbürsten in verschiedenen Ausführungen und
Desinfektions- und Pflegeprodukte für Zähne und Zahnfleisch
in form wässriger Lösungen oder Cremes und Pasten.
Zahnpolitur
Im Anschluss an eine
Zahnsteinentfernung unbedingt durchzuführende Glättung
der auf dem Zahnschmelz hinterlassenen Unebenheiten.
Wird die Politur unterlassen, stellt sich in den Unebenheiten innerhalb
kürzester Zeit erneut
Zahnbelag und Zahnstein ein.
Zahnreinigung
Reinigung der Zähne zur
Prophylaxe von Auflagerungen,
die mittelfristig zur Parodontitis und zum Zahnverlust führen.
Zahnresorption
Resorption eines ganzes
Zahnes, in der Regel vor seinem Durchbruch.
So kann es bei Retention z.B. des P1 nach einigen Monaten zu dessen Resorption
kommen,
was u.U. zur Zuchtuntauglichkeit des Tieres führt, da das Vorhandensein
auch
radiologisch nicht mehr nachgewiesen werden kann.
Zahnschema
Formelhafte Beschreibung
der Anzahl und Funktion der Zähne,
entweder durch Abkürzung, z.B. P1 für den ersten Prämolar, oder Numerierung.
Am gebräuchlichsten ist in der Tierzahnheilkunde das dreistellige System nach
Triadan,
z.B. 104 für den rechten oberen Eckzahn.
Zahnstatus
Sichtbarer Gebisszustand,
ausführliche schriftliche Dokumentation
des gegenwärtigen Zustandsbildes eines Gebisses mit Inspektion der Zähne
(Anzahl, Füllungen, Karies, Lockerung, fehlende Zähne, Fehlbildungen und
sonstige Besonderheiten).
Zahnstein
Verkalkte Plaque;
Zahnauflagerungen infolge einer Mineralisation
des Zahnbelages auf der Zahnoberfläche.
Zahnstein besteht aus vier verschiedenen Kalziumphosphatkristallen,
deren mineralische Bestandteile aus dem Speichel stammen:
Brushit (CaH(PO4)x 2 H2O),
Oktakalziumphosphat (OCP; Ca4H(po4)3 x 2 H2O,
Hydroxylapatit (Ca5(PO4)3 x OH) und
Whitlockit (ß-Ca3(PO4)2).
Zahnsteinentfernung
Wichtige
tierzahnärztliche Maßnahme zur Gesunderhaltung des Gebisses,
um den erheblichen biologischen Störfaktor zu beseitigen.
Zahnstein wie dentale Plaque enthält große Mengen von Bakterien,
die in der Maulhöhle ideale Vermehrungsbedingungen
(Feuchtigkeit, Wärme, Nahrungsangebot) finden und
zu erheblichen Entzündungen führen.
In der Humanmedizin werden von den gesetzlichen Kassen
Leistungen für die zahnärztliche Versorgung an
regelmäßige Kontrollen und Zahnsteinentfernungen gebunden.
Dies macht deutlich, welche große Bedeutung diese Prophylaxemaßnahme hat.
Zahntumoren
Odontogene Tumore,
gutartige Gewebsneubildungen, die von Strukturen ausgehen,
die an der Zahnbildung beteiligt sind (Zahnleiste, Schmelzglocke, Zahnpapille),
sehr seltene Erscheinungen
(Ameloblastom, Myxom, Odontoameloblastom, Odontom, Osteoodontom).
Zahnverlängerung
Maßnahmen zur
Verlängerung des Zahnes bzw. der Zahnkrone,
am ehesten durch kieferorthopädische Maßnahmen und
damit schmerzfrei durch Extrusion möglich.
Zahnversiegelung
Zur Beseitigung
schmerzhafter Abrasions- und Erosionsfolgen oder
nach Absprengungsfrakturen der Krone oder zur Kariesprophylaxe eingesetzte
Behandlungsmethoden
unter Anwendung dünnflüssiger Versiegelungswerkstoffe, meistens dünnflüssiger,
dentinadhäsiver Kunststoffe, die später durch Anwendung von Licht
oder selbständig chemisch aushärten.
Zahnverlust
Beim Hund gehen Zähne in
über 90% der Fälle infolge einer Parodontitis verloren,
seltener durch Karies oder Unfallfolgen.
Bei der Katze fallen über 90% der Zähne den FORL zum Opfer.
Zahnwechsel
Im Alter von 4-6 Monaten
erfolgender Ausfall der Milchzähne und
Durchbruch und Hochwachsen des bleibenden Gebisses von Hund und Katze.
Zahnwurzel
Im knöchernen Zahnfach
verankerter Teil des Zahnes, Verankerungsteil des Zahnes.
Verschiedene Zahngruppen der Haustiere haben unterschiedlich viele Zahnwurzeln,
bei Hund und Katze Schneidezähne eine, Prämolaren 1 bis 3, Molaren 1 bis 3
Wurzeln.
Kaninchen und Nager haben durchgehend offenwurzelige,
einwurzelige Zähne, die zeitlebens wachsen.
Zahnzahl
Arttypische Anzahl der
Zähne im Milch- und bleibenden Gebiss.
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